Pedro_Ausbildung

Tuesday, June 16, 2009

eine neue Erkenntnis jagt die nächste...

hatte heute wieder Unterricht. übrigens das letzte Mal vor meinem Flitterwochen *strahl* (nur mal nebenbei erwähnt ;))

Durch eine "Diskussion" über ungebogene Traversalen, die Pluvinel früher gehandhabt hat, habe ich mit meinem Reitlehrer ein sehr interessantes Gespräch geführt.

Erst einmal hat er mir erläutert, dass zu Pluvinels Zeiten die Gymnastizierung überhaupt nicht im Vordergrund stand, sondern die praktische und unmittelbare Handhabung bzw. Reaktion des Pferdes, um im Kampf überleben zu können. Heißt, das Pferd mag ungeboten aber in Bewegungsrichtung gestellt seitwärts gegangen sein und Pluvinel mag das auch Traversale genannt haben - aber unter Berücksichtung der heutigen osteopathischen und anatomischen Kenntnisse ist das schlichtweg nicht zielführend. Durch die fehlende Biegung entsteht ein Kreuzen, dass zu sehr die Sprunggelenke belastet und mehr Schaden als alles andere anrichtet - übrigens auch ein Grund, warum man kein Schenkelweichen im Trab reiten sollte.

Die richtige Gebrauchsreiterei entstand erst durch Gueriniere, der schon erste anatomische Aspekte berücksichtigte und bei dem auch die Erkenntnisse bzgl. Stellung und Biegung kamen, im 18. Jahrhundert war das.

das Ganze hat dann noch ein bisschen weitergeführt und plötzlich viel die Aussage "[...] der Zirkel das Pferd auf die Vorhand bringt [....]" da hab ich nicht schlecht gestaunt und natürlich erst einmal nachgehakt.

Letztendlich ist es so, dass der Zirkel - wie übrigens z.B. auch das Schulterherein oder auch Travers (auf dem Zirkel) - die Hinterhand aktiver macht, aber dadurch auch die Vorhand in dem Moment (!) mehr belastet. Die positive Wirkung des Zirkels entfaltet sich in dem Moment, wo man das Pferd geradegerichtet wieder geradeaus auf der ganzen Bahn reitet, wobei es das Gewicht gleichmäßig wieder auf alle vier Beine verteilen kann. Das Pferd auf die Hinterhand zu bringen, so wie sich die meisten das vorstellen, sei ja sowieso nur in der Piaffe vielleicht und in der Levade möglich, ansonsten ist es eine Gleichgewichtsverteilung auf die vier Füße.

Also: in dem Moment, wo ich die Hinterhand mehr aktivieren möchte, mache ich dies "zu Lasten" der Vorhand - auf gebogenen Linien. Es ist also immer ein Wechselspiel des Bewegungsablaufes immer zu Lasten von etwas anderem: reite ich Versammlung, leidet der Schwung, reite ich Schwung, leidet die Versammlung. Klar nicht in dem Maß dass man sich das jeweilig andere komplett neu erarbeiten muss. Aber zumindest teilweise.

Dann habe ich noch eine neue ätz-Übung geritten.

man reite auf einem 10 x 10 m - Viereck, anfangs in Außenstellung und auch in Außenstellung durch die Ecken, schön die Vorhand herumgeführt. Wenn das Pferd hierbei gut nachgibt, reitet man die Ecken im Renvers, um es dann wieder ins Gerade zu entlassen. Dann hat man den oben beschriebenen Effekt: im Renvers verschiebt sich das Gewicht leicht Richtung Vorhand, auf der Geraden sammelt sich das Pferd wieder auf seinen vier Beinen. in diesem Wechselspiel erreicht man ein Höchstmaß an Durchlässigkeit.

Bin mal gespannt, wie es weiter geht...

Thursday, June 11, 2009

Er kanns halt doch besser...

Am Dienstag ist mein Reitlehrer mal wieder geritten, nachdem ich bei den halben Tritten irgendwie einen Knoten im Hirn hatte und es nicht so recht funktionieren wollte. Er hat das suuuper gemacht und Pedro lief so schön in Selbsthaltung *träum* danach bin ich noch für 5 Minuten drauf zum nachreiten und -spüren, und es war einfach ein himmelweiter Unterschied zu dem, was ich sonst hinbekomme. Irgendwie ja klar, weil wieso würde sich sonst das Geld rechtfertigen, dass ich ihm gebe, aber trotzdem deprimierend ;)

Am Tag danach hatte ich dann Reitstunde, da hab ich schon beim Aufsitzen gemerkt, dass er ganz anders läuft. irgendwie von Anfang an bereit, loszulassen und fleißig zu sein. Ich glaube, ich habs dann auch wieder ganz gut hinbekommen, er lief jedenfalls auch wieder sehr schön. Eine super ätzend Übung haben wir gemacht, die dann aber durchaus erfolgsversprechend war: nämlich auf der Viertellinie Schenkelweichen und daraus immer wieder Volten einleiten im Schritt, Trab und Galopp (da dann eher verkleinerte Zirkel). eine super ätzende Übung, aber man hat richtig gemerkt, wie der Bewegungsablauf immer geschlossener wurde und Pedro auch immer leichter in der Hand wurde. Außerdem war der erste Galoppsprung immer sowas von nach oben gesprungen, das war wirklich eine wahre Freude. Ich hoffe, ich kann mich dazu durchringen, die Übungen auch alleine zu reiten, weil die hab ich so gar nicht gemocht :o/

Gestern war ich dann ausreiten, da ist er auch sehr schön gegangen. hab nicht so viel verlangt nach den zwei anstrengenden Tagen, aber er sollte dennoch schön an den Hilfen stehen und fleißig Traben und schön Galoppieren, was er tatsächlich auch getan hat. bin also sehr zufrieden momentan. :)