Tuesday, April 19, 2011

Erste Kandarenstunde

Komme gerade von meiner ersten Kandarenstunde. Muss ich erstmal verdauen. Hei, das ist was anderes. Wir sind komplett auf blanker Kandare und einhändig geritten. Erst im Stehen abkauen lassen, dann im Schritt ganze Bahn. So weit, so gut. Dann sollte ich abwenden. Äh. ja. und wie? Pferd reagiert nicht. Pferd läuft Travers. Pferd bleibt stehen. Pferd weicht mit der Schulter nach außen über die Absperrung. Reiter völlig hilflos, weil einhändig, keine Einwirkmöglichkeit nach seitwärts, völlig überfordert ebenfalls. Pferd läuft rückwärts. aaah! Schwierig die Feinabstimmung zwischen annehmen, rechtzeitigem nachgeben, korrekter Einwirkung des inneren Schenkels, äußeren Schenkel nicht vergessen um die HH zu kontrollieren. heieiei, klar kennt man das alles, aber es ist doch unglaublich, wie man heimlich schummelt, ohne es selber zu merken, und immer wieder korrigierend mit der Hand einwirkt wenn man kann.
Ist ja nicht so, dass ich nicht schon am langen Zügel einhändig Hufschlagfiguren geritten wäre. ABer das ist was völlig anderes. Dabei kann das Pferd schlurfen, um die Kurve schwenken und sich so jeglicher Anstrengung entziehen. Hat man nun aber die Kandare blank, dann wird plötzlich die Hinterhand eingesetzt und man merkt, wo noch Durcharbeitung fehlt. Pedro war innerhalb kürzester Zeit nass an den Flanken, obwohl wir nur wenig getrabt sind. Er lief dann deutlich vor der Senkrechten, mit offener Ganasche, und trotzdem schön an den Hilfen - und das einhändig. war ein spitzen Gefühl. Hatte sogar die Kamera dabei, allerdings war ich so vertieft und konzentriert, dass ich EW vergessen hatte zu sagen, dass er sie anmachen soll. grmpf. Ich hoffe, ich denke beim nächsten Mal dran, würde nämlich auch gerne selber sehen, wie es ausschaut.
Das Abbiegen hat dann übrigens geklappt, mehr oder wenger, sogar im Trab. Allerdings ist es wirklich unglaublich schwierig, das hätte ich im Leben nicht gedacht. Das war echt ne Erfahrung wert, heieiei.

2 Comments:

Blogger Scampolos Blog said...

Genau so hab ich es jetzt gemacht. Also mit Zirkel verkleinern/vergrößern, und das ist echt wichtig (und gut...). Er wird erst jetzt so versammelt, dass das Tempo "dressurartig" wird. :-x
Wenn du weisst was ich meine. *g*
Was sich jetzt durch die viele Galopp-Arbeit gezeigt hat ist, dass EIGENTLICH seine stärkere Gangart der Galopp ist - und nicht der Trab. (neben dem Schritt, der ist einfach toll bei ihm, wär anders aber auch traurig nach der vielen HSH Arbeit)
Wenn mir das jemand vor 5 Monaten gesagt hätte, hätt ich ihm schlichtweg den Vogel gezeigt.

Also reite ich jetzt VIEL Galopp, irgendwie hat meine Galoppvermeidungstechnik :-x dazu geführt, dass er im Galopp nicht so weit ist wie in den anderen Gangarten. Und das viele Galoppieren tut wirklich gut.
Was mich verwirrt ist dass ich Phasen habe, da mag ich nur noch mit Trense reiten weil ich befinde, dass er so am schönsten geht, und dann gibt es Phasen, in denen mag ich nur mit Kandare reiten, weil ich finde dass er auf Trense nicht so fein ist wie auf Kandare. (?) Ich hab aber noch nicht rausgefunden, warum wieso weshalb.
Jedenfalls hab ich die Pirouette wieder weggelegt, bis er ENTSPANNT so langsam galoppieren kann, dass ich nebenher laufen kann. Ich glaub, alles vorher ist einfach noch zu früh. Mein "Problem" oder besser gesagt SEINES ist im Galopp wieder, dass er so nach unten drückt. Und in v/a Haltung lässt sich nunmal schwer langsam galoppieren. Dazu hat er einfach zu viel angeborenen Schwung, wenn er den kontrollieren will, MUSS er hoch- und sich eben versammeln. Wir können wie immer wunderschön v/a - beliebig tief - galoppieren, andere fasziniert das immer - ich könnte SCHREIEN. *gg* Also verlege ich meine Arbeit jetzt wirklich aufs Versammeln und aufs Raumgriffbeschränken, was aber langsam gut klappt. Nur zu fett ist er mir wieder (ich bin fest davon überzeugt, dass er schlechter galoppiert wenn er zu viel Bauch hat! Würd mich auch nicht wundern wenn der beim Unterspringen stört)...

Bäh echt, diese Runterdrückerei von ihm macht mich noch wahnsinnig!! Vor allem, wenn du gar nicht nachtreiben KANNST, weil er sowieso schon zu schnell ist. Da hab ich jetzt echt auf PKs aufrichtende Arrets zurückgegriffen, weil ich keine Lust hab dass er wieder 800kg im die Hand legt. Aber es ist echt schon ganz ok geworden. Manchmal ist mir unklar, warum ihm das so schwer fällt. Nach der Kniediagnose könnte ich mir aber vorstellen, dass das halt unangenehm ist, das Knie in einer echten Beuge zu halten. Das verstehe ich auch, und Versammlung ist halt einfach eine laaaanglanglaaaangwierige Sache. Aber es ist soooo gemein (und manchmal auch frustrierend) wenn man andere Pferde sieht die "einfach so" den Kopf oben halten können OHNE dass sie sich versammeln, und man selber hat so einen Staubsauger unter sich...


ZL mach ich alleine... wir haben angefangen mit dem Spanischen Schritt, dann Podest. Dann wollte ich eigentlich Kompliment haben, und weil ich mal wieder alleine arbeiten muss, war das aber ein totales Durcheinander mit Beinlonge UND Pferd locken UND Halfter halten UND Karotte halten UND... Ergebnis war halt, mit Beinlonge war das nicht hinzubekommen alleine. Dazu braucht man offensichtlich einen Helfer. So, dann dachte ich, ich probier es ohne. Ich touchiere da den hinteren Teil der Röhre, damit er sein Bein nach hinten hebt (also nicht nach vorne, wie beim Spanischen Schritt), versehentlich hab ich aber beide Vorderbeine touchiert - und WUMMS, kniete er. Das ging ratzfatz, und schon am zweiten Tag bliebt er lange unten.
Jetzt hab ich mir vorgenommen, daraus das Liegen zu erarbeiten, wenn er schon kein Kompliment mag. *gg*
Ich hätt gerne eine Wippe noch. Ach ja, grüßen haben wir jetzt auch gelernt, das war das anstrengendste - echt. Er soll ja da beim Stehen nur das Bein nach vorne heben und NICHT scharren. Und das NICHT scharren war echt eine unleidige Angelegenheit...

Zur Kandare schreib ich später was!

11:18 AM  
Blogger Scampolos Blog said...

Hihi - naja, du hättest bei mir ja 3:1 vorüben können. *gg*

Kandare blank ist die Wahrheit. Sagt Stahlecker immer, und ließ mich ewig blank reiten. Abbiegen geht halt nur noch über das Gewicht, daran gewöhnt man sich relativ schnell finde ich - bis die üble Sache SEITENGÄNGE kam. Au Backe... da hab ich wirklich lange gebraucht, bis ich ein gescheites Schulterherein reiten konnte. :-x
Aber es hat sich echt gelohnt, sich da durchzuquälen.

Was schwierig für mich war, war dass Scampo auch an der Kandare Anlehnung sucht, und es hat ewig gebraucht, bis ich das akzeptiert hab. Scampo möchte nicht mit durchhängenden Zügeln geritten werden (Herr Stahlecker sagt, dazu ist sein Genick auch nicht geeignet... was auch immer das heisst), er fühlt sich am wohlsten mit einer leichten Anlehnung, nicht mit nichts. Vor lauter Panik, ich könnte ihm mit der blanken Kandare aber weh tun, hab ich dann immer die Zügel weggeschmissen. Es hat echt gedauert, bis ich kapiert habe, dass ich ihm mit Anlehnung nicht weh tue. :-x

Darum fand ich das SCHLIMMSTE auch das Parieren -also, wenn es halt NICHT klappt, ja ---- was dann???? Eigentlich albern, weil Scampo sehr gut zu parieren ist, aber klar, plötzlich geht am Zügel ziehen ja nicht mehr. Versuchsweise KANN man schon mal an der Kandare blank ziehen, aber das einzige was passiert, ist dass sich das Pferd rollt, jedenfalls wird es NICHT ANHALTEN. *g* Was das betrifft, ist die Kandare wirklich "schwungverleihend", sie bremst nicht halb so aus wie die Trense, mit der man halt wirklich auch mehr machen kann...

Übrigens - kannst du bitte EW mal fragen, was es kosten würde, ein verlängertes Wochenende zu ihm zu kommen und zu trainieren? Macht er das überhaupt? Wäre echt cool, und ich brauche grad nen Ausblick, da dachte ich ich fahr mal zu EW. Bei Stahlecker war ich letztes WE, und es ist schrecklich wie er zusammengefallen ist... er will zwar immer noch dass ich komme, aber da hab ich ein total schlechtes Gewissen, seine Frau sagt auch dass er das eigentlich gar nicht packt, er aber will - und ich mag nicht, dass er dann vor lauter wollen sich selber so überanstrengt...

11:32 AM  

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